beachten Sie unbedingt diese Fallstricke, die bei der Berufsunfähigkeitsversicherung lauern können
Mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung schützen Sie sich vor den finanziellen Folgen einer Berufsunfähigkeit. Um Ihren Lebensstandard auch bei Berufsunfähigkeit weitgehend beibehalten zu können, vereinbaren Sie beim Abschluss der Versicherung eine Rente.
Die Leistungen sind deutlich besser als bei einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Das Problem besteht jedoch darin, dass bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung viele Fallstricke lauern. Der Beitrag informiert über solche Klauseln, die Sie vor dem Abschluss einer Police kennen sollten.
Ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung ein Muss?
Verbraucherzentralen und selbstverständlich die meisten Versicherungsberater empfehlen den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung und halten sie noch für wichtiger als eine private Altersvorsorge. Schließlich leistet diese Versicherung, wenn ein Unfall, ein psychisches Problem oder eine schwerwiegende Erkrankung das Leben verändert und dazu zwingt, den Beruf aufzugeben. Bis zum Rentenalter zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung die zuvor vereinbarte Berufsunfähigkeitsrente.
Wer keine Berufsunfähigkeitsversicherung, sondern nur eine private Altersvorsorge abgeschlossen hat, kann sich die Raten nicht mehr leisten, wenn er berufsunfähig wird. Er geht leer aus, da er keine Berufsunfähigkeitsrente und auch nur eine außerordentlich geringe Altersrente bekommt.
Ein Problem liegt in der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Situation, in der die Menschen so stark wie nie abhängig von ihrem Einkommen sind. Die Berufsunfähigkeitsversicherung tritt ein, wenn das Einkommen aufgrund einer Berufsunfähigkeit wegbricht. Die Berufsunfähigkeitsversicherung hat jedoch nicht nur positive Seiten:
- für risikoreiche Berufsgruppen und bei Vorerkrankungen sind die Prämien hoch oder der Abschluss der Versicherung wird vom Versicherer verweigert
- die Berufsunfähigkeitsversicherung hat ihren Preis
- das Kleingedruckte umfasst viele Klauseln.
Was darf eine Berufsunfähigkeitsversicherung kosten?
Die Höhe der Prämien in der Berufsunfähigkeitsversicherung hängt von vielen Faktoren ab:
- Alter beim Abschluss der Versicherung
- ausgeübter Beruf
- vereinbarte Rente zum Eintritt der Berufsunfähigkeit
- Gesundheitszustand und Vorerkrankungen
- riskante Hobbys
Schließlich unterscheiden sich die Prämien auch stark, je nach Versicherer, Tarif und den enthaltenen Leistungen. Die Prämien können sich von 50 bis 300 Euro im Monat erstrecken. Für Büroangestellte fallen die Prämien niedriger aus als für Handwerker oder Ärzte.
Vorerkrankungen sind bei den Versicherern ein wichtiges Thema. Immerhin kann ein Versicherter, der schon vor dem 40. Lebensjahr berufsunfähig wird und eine Rente von 1.500 Euro im Monat vereinbart hat, im Laufe der Zeit einen sechsstelligen Betrag kosten.
Was Sie beim Abschluss der Versicherung beachten sollten
Möchten Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, müssen Sie viele Fragen zu Ihrem Beruf, aber auch zu Ihrem Gesundheitszustand und zu Vorerkrankungen beantworten. Auch Fragen zu Ihren Hobbys und ausgeübten Sportarten, aber mitunter auch zu geplanten Auslandsaufenthalten werden gestellt. Das Risiko und darauf basierend die Prämien werden anhand Ihrer Antworten ermittelt.
Die einzelnen Versicherer treffen unterschiedliche Entscheidungen. Während ein Versicherer den gleichen Kunden aufgrund einer Vorerkrankung ablehnt, wird die Vorerkrankung bei einem anderen Versicherer ausgeklammert. Ein weiterer Versicherer nimmt den Kunden zu normalen Konditionen auf.
Häufig werden den Kunden überteuerte Policen angeboten. Der Branchendienst „map-report“ berichtet, dass die Versicherungsgesellschaften jährlich ungefähr 200.000 Interessenten ablehnen, da sie Vorerkrankungen haben oder einen risikoreichen Beruf ausüben. Möchten Sie sich dennoch zu vernünftigen Konditionen versichern, sollten Sie auch das Kleingedruckte lesen. Viele Versicherer bauen verschiedene Klauseln in die Vertragsbedingungen ein, nach denen sie später die Leistungen verweigern können.
Auf unterschiedliche Vertragsbedingungen bei den Anbietern achten
Bei den einzelnen Produkten unterscheiden sich die Vertragsbedingungen stark voneinander. Versicherungsexperten bei den Verbraucherzentralen raten dazu, unbedingt auf nachteilige Klauseln in den Vertragsbedingungen zu achten. Nur dann, wenn ein Versicherer solche nachteiligen Klauseln nicht in den Vertragsbedingungen hat, ist der Kunde im Ernstfall gut abgesichert.
Sinnvoll sind anonymisierte Voranfragen, die Sie als Interessent vor dem Abschluss einer Versicherung an mehrere Versicherer gleichzeitig stellen sollten. So gelingt es Ihnen, den Anbieter mit den besten Konditionen zu finden.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist teuer und kann nicht von jedem abgeschlossen werden. Allerdings müssen Risikokunden und bestimmte Berufsgruppen nicht vollständig leer ausgehen, da es Alternativen gibt. Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherer zufolge haben von den deutschen Arbeitnehmern nur 57 Prozent eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen.
Aus der neuesten Statistik zur Schadensregulierung des Verbandes geht hervor, dass die Versicherungen in 77 Prozent der Fälle eine Berufsunfähigkeitsrente gezahlt haben. Demzufolge muss fast jeder vierte Versicherte, der berufsunfähig wird, mit einem Streit versuchen, eine Rente zu bekommen.
Eine noch schlechtere Zahlungsquote, nämlich 65 Prozent, wurde von der Ratingagentur Franke und Bornberg ermittelt. Die Experten kennen die Hintergründe. Eine Quote von fast 75 Prozent wird nur erreicht, wenn die Fälle von verletzter Mitwirkung oder zurückgezogenen Anträgen abgezogen werden.
Berufsunfähigkeitsversicherung kann dennoch sinnvoll sein
Wie der Versicherungsexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, Peter Grieble, rät, sollten Verbraucher eine Berufsunfähigkeitsversicherung nicht einfach ablehnen. Können Sie Ihren Beruf aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls nicht mehr ausüben, kann das zum finanziellen Ruin führen.
Die Bedingungen für die Erwerbsunfähigkeitsrente der gesetzlichen Rentenversicherung sind streng. Eine Erwerbsunfähigkeitsrente fällt nur gering aus und wird nur gezahlt, wenn Sie nicht mehr als drei Stunden am Tag arbeiten können. Zur Sicherung des Lebensunterhalts reicht diese Rente kaum aus. Haben Sie zuvor in einem gut bezahlten Beruf gearbeitet, möchten Sie bei Berufsunfähigkeit sicher keinen schlecht bezahlten Job als Pförtner annehmen.
Wer zahlt wie viel?
Der Einzelfall entscheidet darüber, was die Berufsunfähigkeitsversicherung tatsächlich kostet. Da das Risiko für einen Chirurgen höher als für einen Manager ist, zahlt der Manager weniger. Das gilt auch für den Handwerker, der aufgrund des höheren Risikos mehr zahlt als ein Büroangestellter. Eine wichtige Rolle spielen der Gesundheitszustand und das Alter. Die Beiträge werden von den Versicherern auf der Grundlage von statistischen Berechnungen erhoben. Zusatzleistungen wie eine besondere Absicherung oder der Leistungszeitraum können sich positiv oder negativ auf die Beiträge auswirken.
Die Beiträge könnten abhängig vom Alter für eine Frau mit Abitur und abgeschlossener kaufmännischer Berufsausbildung, die ausschließlich im Büro tätig ist, folgendermaßen aussehen: Ist die Frau beim Abschluss der Versicherung 25 Jahre alt, zahlt sie beispielsweise monatlich 52 Euro. Tritt sie erst mit 35 Jahren in die Versicherung ein, muss sie vielleicht schon 65 Euro im Monat zahlen. Ein Beitrag von 82 Euro im Monat könnte sich ergeben, wenn die Frau erst mit 45 Jahren die Versicherung abschließt.
Bei diesen Beispielen handelt es sich um Nettobeiträge. Die Versicherungsgesellschaften können in finanzielle Schieflage geraten oder sich verkalkulieren. Für die Kunden bedeutet das steigende Beiträge. Die Kundin müsste beispielsweise schon im Alter von 25 Jahren einen Brutto-Beitrag von 84 Euro zahlen.
Der Beitrag steigt auch, wenn sich die Frau im Alter von 35 Jahren nicht nur bis zum 65., sondern bis zum 67. Lebensjahr versichern möchte. Sie müsste dann beispielsweise schon 16 Euro im Monat mehr zahlen. Dabei ist zu überlegen, ob das tatsächlich sinnvoll ist.
Bei Kombi-Paketen vorsichtig sein
Viele Versicherer bieten Kombipakete an, um ihr Geschäft anzukurbeln und die Kunden zum Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung zu animieren. Auch verschiedene Extras werden angeboten, die jedoch kostenpflichtig sind. Allerdings sind solche Extras nur selten ihr Geld wert. Kunden müssen überlegen, ob sie tatsächlich bereit sind, das Geld dafür auszugeben.
Berufsunfähigkeitsversicherung mit Risikolebensversicherung kombinieren
Versicherungsexperte Peter Grieble empfiehlt eine Kombination aus Berufsunfähigkeitsversicherung und Risikolebensversicherung. Die Konditionen in der Risikolebensversicherung sind meistens günstig. In den Policen ist die Absicherung im Todesfall oft sogar umsonst. Er rät jedoch davon ab, die Berufsunfähigkeitsversicherung mit einer Kapitallebensversicherung zu kombinieren, die zum Vermögensaufbau dient. Trennen Sie den Risikoschutz und den Vermögensaufbau voneinander. Die Prämien fallen sonst zu hoch aus.
Es gibt auch die Möglichkeit, die Beiträge auszahlen zu lassen, wenn der Versicherungsfall nicht eintritt. Das mag verlockend erscheinen, doch ist es teuer, da die Versicherten ja eine Gefahrengemeinschaft bilden. Der Versicherer braucht den Versicherungsbeitrag, der ihm wegbricht, wenn der Versicherte die Auszahlung verlangt. Für die Kunden fallen zusätzliche Kosten an, da die Versicherer ihre Ausgaben für andere Versicherungsfälle mit diesen Beiträgen decken.
Das Geld könnten Sie für die Absicherung einer höheren Berufsunfähigkeitsrente oder für eine private Altersvorsorge, die fondsgebunden ist, renditeträchtiger anlegen. Grieble berichtet darüber, dass viele Kunden zu geringe Summen versichern. Die abgeschlossene Rente bei einer Berufsunfähigkeit liegt oft nur bei 800 Euro, doch in der Regel liegt der Bedarf bei mindestens 1.500 Euro.
Was Sie unbedingt beim Abschluss der Versicherung beachten sollten (7 wichtige Punkte):
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann tatsächlich eine gute Absicherung sein, wenn Sie einige Dinge beachten. Sie erhalten im Ernstfall eine höhere monatliche Rente und bekommen die Leistung auch dann, wenn Sie noch mehr als drei Stunden täglich arbeiten, aber Ihren aktuellen Beruf nicht mehr ausüben können. Um gute Leistungen zu erhalten, sollten Sie auf die folgenden Punkte achten:
Frühzeitiger Abschluss
Schließen Sie die Berufsunfähigkeitsversicherung möglichst frühzeitig ab. Wie das Beispiel zeigt, sind die Beiträge dann günstiger. Da das Krankheitsrisiko im Alter steigt, führt ein höheres Abschlussalter zu höheren Prämien. Leiden Sie später unter einem Bandscheibenvorfall oder einer chronischen Erkrankung, kann das bedeuten, dass der Versicherer Sie ablehnt, wenn Sie dann eine Versicherung abschließen möchten. Haben Sie dann bereits eine Police, kann nichts mehr schiefgehen.
Ausschluss der abstrakten Verweisklausel
Ganz wichtig ist der Ausschluss der abstrakten Verweisklausel, damit Sie der Versicherer im Ernstfall nicht auf einen anderen Beruf verweisen kann. Für einen Handwerker, der seinen Beruf nicht mehr ausüben kann, da er einen Bandscheibenvorfall hat, könnte das bedeuten, dass er noch eine Tätigkeit als Telefonist ausüben könnte. Der Versicherte kann zum Arbeitsamt geschickt werden und erhält keine Leistung. Zum Glück enthalten moderne Verträge selten noch eine abstrakte Verweisklausel.
Rente hoch genug ansetzen
Wie Versicherungsexperte Peter Grieble berichtet, wird die Versicherungssumme oft nicht ausreichend kalkuliert. Es ist sinnlos, nur eine monatliche Rente von 500 Euro zu vereinbaren. Möchten Sie auch bei einer Berufsunfähigkeit Ihren Lebensstandard noch halten, sollten Sie eine monatliche Rente von 1.500 bis 2.000 Euro vereinbaren. Denken Sie beim Abschluss der Versicherung vor allem in jungen Jahren daran, dass Sie später ein höheres Einkommen erzielen können, das auch zu einem steigenden Lebensstandard führt.
Absicherung von berufsabhängigen Risiken
Abhängig von Ihrem ausgeübten Beruf sollten Sie daran denken, bestimmte Risiken wie Auslandseinsätze oder Gefahren durch Strahlung gesondert abzusichern.
Laufzeit möglichst lang vereinbaren
Die Laufzeit der Berufsunfähigkeitsversicherung endet bei vielen Rechnern im Internet mit 65 Jahren. Allerdings treten die meisten Arbeitnehmer erst mit 67 Jahren in die Rente ein. Können Sie es sich leisten, sollten Sie die Laufzeit daher möglichst lange vereinbaren. Das Problem besteht jedoch darin, dass Sie bei jedem Jahr, das über 60 Jahre hinausgeht, monatlich deutlich mehr zahlen müssen. Vereinbaren Sie die Laufzeit zu kurz, sind Sie schlimmstenfalls noch auf Arbeitslosengeld angewiesen oder müssen auf Ihr Vermögen zurückgreifen. Nur dann, wenn das Geld wirklich knapp ist, sollten Sie bei der Laufzeit sparen.
Festlegung der richtigen Ärzte
Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung gibt es Policen, die von den Versicherten verlangen, dass sie einmal jährlich in Deutschland ihre Berufsunfähigkeit von einem Arzt prüfen lassen. Wissen Sie aber schon, dass Sie ins Ausland gehen möchten, müssen Sie darauf achten, dass ein Attest auch von einem Arzt im Ausland ausgestellt werden darf.
Prüfung der Definition der Berufsunfähigkeit
Vor dem Abschluss einer Versicherung sollten Sie unbedingt klären, wann Sie bei der Versicherung als berufsunfähig gelten. Dazu gehört auch, wann die Berufsunfähigkeit vom Arzt bescheinigt werden darf. Das kann erst nach einem Jahr, aber auch schon nach sechs Monaten sein. Für Sie als Versicherter bedeutet das, dass Sie von Beginn der Krankheit bis zur Feststellung der Berufsunfähigkeit jeden Monat selbst mit eigenen Mitteln vorstrecken müssen.
Details, für die es sich lohnt, etwas mehr zu zahlen:
Es gibt einige Details in der Berufsunfähigkeitsversicherung, die zwar zu höheren Prämien führen, bei denen es sich aber lohnt, das Geld auszugeben.
Lebenslange Rentenleistung
Eine lebenslange Rentenleistung ist richtig teuer, doch erhalten Sie auch dann noch Versicherungsleistungen, wenn Sie aus der Berufsunfähigkeit in die Rente eintreten. Zumeist erlöschen die Policen mit dem Eintritt in die Rente. Wie Peter Grieble rät, können Sie auch dann eine Altersvorsorge aufbauen, wenn Sie berufsunfähig werden und die Berufsunfähigkeitsrente richtig wählen.
Beitragsdynamik
Zumeist ist es sinnvoll, eine Beitragsdynamik zu vereinbaren. Der Beitrag in der Versicherung wird jährlich um zwei bis drei Prozent angehoben, was auch zu einer steigenden Rente führt. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie später ein höheres Gehalt beziehen und dann nicht auf die Rente zurückfallen möchten, die Sie beim Abschluss der Versicherung vereinbart haben.
Leistungsdynamik
Die Leistungsdynamik ist nicht ganz so empfehlenswert wie die Beitragsdynamik. Mit der Leistungsdynamik wird ein regelmäßiger Anstieg der Rente garantiert, auch wenn der Versicherungsfall bereits eingetreten ist. Das kann interessant sein, doch sollten Sie persönlich abwägen, ob das sinnvoll für Sie ist.
Kostenlose Extras, an denen Sie gute Tarife erkennen
Nicht alle Extras in der Berufsunfähigkeitsversicherung müssen Geld kosten. Es gibt auch einige kostenlose Extras, an denen Sie gute von schlechten Tarifen unterscheiden können.
Verzicht auf abstrakten Verweis
Ein abstrakter Verweis ist nur noch in ungünstigen Tarifen enthalten. Der Versicherer hat das Recht, dem Versicherten bei Eintritt der Berufsunfähigkeit einen anderen Beruf zuzumuten, um nicht zahlen zu müssen. Bei guten Tarifen ist diese Klausel nicht mehr vorhanden.
Auswandern ins Ausland erlaubt
Im Krankheitsfall kann die Versicherung von ihren Kunden verlangen, dass sie einmal jährlich in Deutschland von einem Arzt die Berufsunfähigkeit attestieren lassen. Schwierig wird das für diejenigen, die sich bei Berufsunfähigkeit die meiste Zeit im Ausland aufhalten. Wissen Sie bereits beim Abschluss der Versicherung, dass Sie sich im Krankheitsfall gerne ins Ausland absetzen möchten, sollten Sie darauf achten, dass ein solches Attest auch von einem ausländischen Arzt ausgestellt werden kann.
Infektionsklausel
In einigen Berufsgruppen wie Kindergärtner oder Koch kann eine Infektionskrankheit ein Ausschlusskriterium sein. Achten Sie, wenn Sie in einem solchen Beruf tätig sind, darauf, dass die Police eine Infektionsklausel enthält. Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt auch dann, wenn eine Krankheit weniger die Berufsunfähigkeit, sondern eher ein Berufsverbot bedeutet.
Stundungsregel
Sind Sie bereits berufsunfähig, aber zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung noch nicht, greift die Stundungsregel. Versicherte können bis zur Entscheidung über die Berufsunfähigkeit ihre Beiträge aufschieben. So müssen Sie nicht die Beiträge weiterhin begleichen und mit der Kündigung rechnen, wenn Sie das nicht tun.
Definition „auf Dauer berufsunfähig“
Zumeist zahlen die Versicherer nur dann, wenn der Versicherte dauerhaft nicht mehr in der Lage ist, seinen Beruf auszuüben. Abhängig vom Anbieter kann das von sechs Monaten bis hin zu drei Jahren variieren. Eine Aussage über den Gesundheitszustand ihrer Patienten in ferner Zukunft trauen sich viele Ärzte jedoch nicht zu. Das kann ein Problem sein, da Sie als Patient dann keine Bestätigung über die Berufsunfähigkeit erhalten. Die Versicherung zahlt nicht oder erst später. Achten Sie beim Vertragsabschluss darauf, dass Sie die Leistung schon bei sechs Monaten erhalten können.
An berufliche Auszeit denken
Nun kann es passieren, dass Sie sich eine berufliche Auszeit nehmen, beispielsweise aufgrund von Elternzeit oder ein Sabbatical, und der Versicherungsfall gerade dann eintritt. Bei einer guten Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine solche berufliche Auszeit erlaubt. Sie zahlt auch dann und setzt den zuletzt ausgeübten Beruf als Maßstab an, wenn Sie während Ihrer Auszeit berufsunfähig werden.