Worauf sollte beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung geachtet werden?
Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation sind Deutsche heute mehr denn je von ihrem Gehalt abhängig. Dies macht eine Berufsunfähigkeit so verheerend wie noch nie. Krankheiten, Unfälle oder andere Schicksalsschläge können ohne Vorwarnung eintreten und Menschen ohne entsprechende Absicherung in Existenznot bringen.
Deshalb ist es aktuell um so wichtiger, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, um die eigene Arbeitskraft abzusichern. Es gibt unzählige verschiedene Anbieter, die alle individuelle Versicherungsprodukte anbieten.
Es ist daher wichtig, sich vor einem Abschluss, den eigenen Ansprüchen bewusst zu werden, um die Berufsunfähigkeitsversicherung zu wählen, die am besten zu den eigenen Bedürfnissen passt. Im Folgenden wird auf die wichtigsten zu beachtenden Dinge eingegangen.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung – ein Muss für jeden Arbeitnehmer
Das Risiko im Verlauf der Erwerbstätigkeit berufsunfähig zu werden, ist nicht zu unterschätzen und liegt in Deutschland bei über 25 %. Sobald der Versicherte seinen ausgeübten Beruf zu weniger als 50 % ausüben kann, tritt in diesem Fall die Berufsunfähigkeitsversicherung (kurz BU-Versicherung) in Kraft.
Der Auslöser der Berufsunfähigkeit spielt hier keine wirkliche Rolle und auch Faktoren wie psychische Erkrankungen sind in der Regel mit abgesichert. Die Höhe der in der Folge monatlich ausgezahlten Rente richtet sich bei der BU-Versicherung nach der vertraglich festgehaltenen Versicherungssumme.
Neben der BU-Versicherung gibt es auch noch die Erwerbsunfähigkeitsversicherung, die Grundfähigkeitsversicherung und die Dread-Disease-Versicherung.
Doch die Berufsunfähigkeitsversicherung ist der umfänglichste und sicherste Schutz zur Absicherung der eigenen Arbeitskraft. Vor einem Abschluss sollten zu Versichernde auf die folgenden Dinge achten:
Eine angemessene Rentenhöhe
Wie hoch die monatliche Rente ausfällt, die die BU-Versicherung zahlt, lässt sich so pauschal nicht sagen. Sie richtet sich nach der individuell festgelegten Versicherungssumme.
Generell sollte hier auf jeden Fall darauf geachtet werden, dass der Rentenbetrag nicht zu weit unter dem zuletzt bezogenen Nettogehalt liegt, da sonst auch mit BU-Versicherung ein ernsthafter Einschnitt in die Existenz droht.
Als Leitsatz kann man sich daran orientieren, dass der Rentensatz mindestens 50 % des Nettogehalts und nicht unter 1000 Euro betragen sollte. Natürlich ist die BU-Versicherung teurer, je höher die Rentenbeträge sind, doch zu sehr sollte hier nicht gespart werden.
Eine Dynamik der Beiträge
Mit der Klausel zur Beitragsdynamik sichert man sich zusätzlich vor dem Wertverfall des Geldes über Zeit ab. 100 Euro sind heute voraussichtlich wesentlich mehr wert als in 20 Jahren. Um also ein stabiles Wertniveau der Rentenzahlungen zu erreichen, sollte auf diese Klausel Wert gelegt werden. Die Beitragszahlungen steigen so natürlich auch mit der Zeit, doch den Werterhalt der Rentenbezüge ist dies allemal wert.
Die Klausel zur Nachversicherungsgarantie
Dieser Punkt ist vor allem für junge Versicherte, die mit einer kostengünstigeren Variante der BU-Versicherung starten, relevant. Sie sorgt dafür, dass auch im Nachhinein noch Rentenbeträge und die Höhe der Beitragszahlungen angepasst werden können.
Vor dem Abschluss einer BU-Versicherung wird eine Gesundheitsprüfung vorgenommen, welche über die folgenden Konditionen der Versicherung entscheidet. Mit einer Nachversicherungsgarantie muss solch eine Prüfung bei nachträglichen Veränderungen der Konditionen nicht noch einmal vorgenommen werden. Dies bringt in vielen Fällen eine hohe finanzielle Ersparnis mit sich.
Die Dauer der BU-Versicherung
Es ist essenziell wichtig, darauf zu achten, dass die BU bis zum Eintritt ins Rentenalter in Kraft ist, da sonst im Ernstfall eine Zeit ohne finanzielle Unterstützung droht. Ein Abschluss einer kürzeren Versicherung mag vor allem in jungen Jahren attraktiver erscheinen, doch man kann nie wissen, wann eine Berufsunfähigkeit im Fall der Fälle eintritt.
Während eine Beitragsänderung in der Regel auch nachträglich erwirkt werden kann, ist es in der Regel so gut wie unmöglich, die Länge der Dauer einer BU-Versicherung im Nachhinein noch einmal zu ändern.
Weitere zu beachtende Dinge
Außerdem sollte beim Abschluss einer BU-Versicherung auf die Klausel der abstrakten Verweisung geachtet werden. Diese sollte nicht enthalten sein, da sie es der Versicherung ermöglicht, den Versicherten auf einen anderen Job zu verweisen, solange er dazu fähig ist, einen anderen Arbeitsweg einzuschlagen. In diesem Fall würde die Versicherung keine Rentenbeiträge zahlen, solange der Versicherte irgendeinen Beruf ausüben kann.
Zudem sollten vor allem junge Leute auch darauf geachtet werden, dass die BU-Versicherung eine globale Gültigkeit besitzt und nicht nur bei in Deutschland ausgeübten Jobs in Kraft treten muss.
Es zeigt sich also, dass es beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung eine ganz Reihe von Dingen zu beachten gibt. Deshalb ist es empfehlenswert, nichts zu überstürzen und alle Vertragskonditionen in Ruhe mit dem Versicherungsberater des Vertrauens zu besprechen.